VorWeg #5: Reisetagebuch und Dokumentation

Am Freitag geht sie los, die Reise, und wie versprochen, sollt ihr live dabei sein können. Dabei haben wir verschiedene Formate und Kanäle für euch entwickelt, über die ihr uns „auf Schritt und Tritt“ folgen könnt. Dies ist euer Leitfaden, damit ihr nichts verpasst:

1) Das Reisetagebuch:

Unser Reisetagebuch ist sozusagen unser Live-Ticker. Wie in einem Logbuch werden wir alle Momente, die auf unserer Reise bedeutsam sind, für euch festhalten: Das kann Witziges und Schönes, Wissenswertes, Spannendes und Emotionales sein. Wenn ihr wissen wollt, wo wir uns gerade befinden, wen wir unterwegs treffen und was für spannende Orte wir entdecken, wenn ihr live dabei sein wollt, wenn Philipp seine fünfundzwanzigste Blase bekommt und Mai-Britts Mantel dann doch dem Regen nachgibt, dann seid live dabei.

Wie ihr mitlest:

  • Das ausführliche Logbuch findet ihr auf facebook in unserer histopilgern2020-Veranstaltung. Abonniert die Veranstaltung hier.
  • Eine kompakte Version des Logbuchs wird es auch (auf Englisch) über unserer Twitter-Kanal geben.
  • Dieses Reisetagebuch werden wir im Nachhinein auf unseren Blog www.histofaber.de überführen, sodass ihr alle Erlebnisse auch in Zukunft noch übersichtlich nachlesen könnt.

2) Die Experteninterviews:

Nicht nur Hildesheim und Nikolausberg sind historisch spannende Orte, sondern wir passieren auch auf dem Weg noch einige interessante Stationen. Hier haben wir uns mit Experten verabredet, die uns Einblicke in die Frömmigkeit, die Reliquienverehrung und das Pilgerwesen im Mittelalter geben werden. Diese Experteninterviews werdet ihr nach unserer Pilgerreise ebenfalls auf unserem Blog finden. 

  1. Am ehemaligen Kloster Brunshausen bei Bad Gandersheim treffen wir Julia Hartgen, M.A., die Leiterin des Stifts- und Klostermuseums Portal zur Geschichte. Am Beispiel des umfangreichen Bad Gandersheimer Reliquienschatzes, der bis heute erhalten ist und erst vor einigen Jahren umfassend erforscht wurde, wird sie uns Einblicke in den mittelalterlichen Heiligenkult und die Reliquienverehrung geben.  
  2. Dr. Niels Petersen ist Landeshistoriker an der Uni Göttingen und leitet das Straßen- und Handelsroutenprojekt Viabundus. Viabundus war unser zentrales Hilfsmittel, um die historische Strecke für unsere Pilgerroute zu rekonstruieren. Mit ihm werden wir über die Themen Reisen und Mobilität im Mittelalter sprechen. Dabei wird er sogar selbst ein Stück des Weges mit uns pilgern. 
  3. Im Anschluss an unsere Reise sprechen wir mit dem Kirchenhistoriker Dr. Hartmut Kühne. Er ist der Kurator der aktuellen Doppelausstellung „Pilgerspuren“ in Lüneburg und Stade und damit der beste Kenner des Pilger- und Wallfahrtswesens im spätmittelalterlichen Norddeutschland. Im Interview erklärt er, wohin, wie oft, und vor allem: warum Menschen pilgerten und gibt uns Einblicke in die teilweise vergessene spätmittelalterliche Wallfahrtslandschaft zwischen Weser und Elbe.

3) Testberichte zur Ausstattung

Wir haben euch in unserem VorWeg #2 die Ausstattung vorgeführt, die wir mitnehmen wollen. Das ist aber bisher, zugegebenermaßen, noch reine Theorie. Wie sich die Ausstattung in der Praxis erweist, was sinnvoll ist mitzunehmen, was vielleicht lieber zu Hause bleiben kann, und welchen Gegenstand wir auf unserer Reise schmerzlich vermisst haben, werden wir euch hier erklären. 

Einen gesonderten Testbericht wird übrigens unser Schuhwerk erhalten: Mittelalterliches Schuhwerk ist ganz anders aufgebaut als modernes und läuft sich aufgrund der dünnen Ledersohle sehr viel schneller durch. Nichtsdestotrotz haben mittelalterliche Menschen in solchen Schuhen hunderte Kilometer zurückgelegt. Unsere Schuhe sind nun die Probe aufs Exempel: Wie weit kann man auf mittelalterlichen Schuhen laufen, wie komfortabel sind sie und welche Wege lassen sich gut, welche weniger gut bewältigen? Für diesen Test werden wir von Stefan Schneidewind von Maßwerk Historische Schuhe unterstützt: Er hat uns für die Reise zwei nigelnagelneue Paar Schuhe auf unsere Maße gefertigt und zur Verfügung gestellt – handgearbeitete Rekonstruktionen nach zeitgenössischen Vorbildern – und wir stellen die zugehörigen Füße für einen 100km Belastungstest. Gemeinsam laufen wir für euch den Test! 

Wollt ihr noch mehr von uns wissen? Welche Einblicke wünscht ihr euch? Lasst es uns wissen!

VorWeg #4: … und das Ziel ist das Heil

Eine Wallfahrt ist natürlich nicht reiner Selbstzweck, sondern es geht um das höchste Gut des mittelalterlichen Menschen: Sein Seelenheil. Ohne Seelenheil, also eine „gesunde“, sündenfreie Seele, kann der Mensch nach seinem Tod nicht in den Himmel kommen. Es ist also sinnvoll, bereits zu Lebzeiten für das Heil seiner Seele vorzusorgen und dafür werden im Verlauf des Mittelalters zahlreiche Strategien entwickelt.[1] Eine davon ist die Unterstützung der Heiligen, die man beispielsweise auf Pilger- und Wallfahrten für sich erwerben konnte – so auch in Nikolausberg. In diesem VorWeg-Post möchten wir euch gerne zeigen, wie die Wallfahrt nach Nikolausberg aussah, woher die Pilger kamen, und was sie dabei tatsächlich für ihre Seele gewinnen konnten. Das erklärt, warum auch Anneke und Lukas Vos gerade Nikolausberg als Ziel für ihre Reise ausgewählt haben.

Die Kirche und das Kloster

Nikolausberg, damals noch Ulrideshusen oder Olrikeshusen, ist heute ein malerisches kleines Dorf auf einem Berg nördlich von Göttingen in Südniedersachsen. Hier wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts ein Augustinerinnenkloster gegründet. Dieses Kloster besaß Reliquien des heiligen Nikolaus von Myra. Auch nachdem das Kloster bald nach der Gründung an einen neuen Standort übersiedelte, nämlich nach Göttingen-Weende, blieb die Kirche in Nikolausberg erhalten und auch die Reliquien des heiligen Nikolaus verblieben dort und gehörten weiterhin zum Kloster. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts entwickelte sich hier eine regelrechte Kultstätte für den heiligen Nikolaus und eine Wallfahrt von überregionalem Ausmaß entstand.[2]

Der heilige Nikolaus – Beschützer der Gefangenen

Heute kennen ihn die meisten als den „kleinen Bruder“ vom Weihnachtsmann (man vergleiche den englischen Namen Santa Claus!), damals war er Patron der Seefahrer und Schutzheiliger der Gefangenen: der heilige Nikolaus von Myra. Gesicherte Nachrichten über Nikolaus‘ Leben und Wirken gibt es nicht. Das meiste ist in Form von Legenden überliefert, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass möglicherweise mehrere historische Personen in der legendarischen Person des Nikolaus zusammenflossen. Diese Legenden prägen auch die mittelalterliche Vorstellung von Nikolaus und sind Grundlage des Kults in Nikolausberg.

Nikolaus (*um 283) wirkte zunächst als Priester, später als Bischof in Myra in der heutigen Türkei. Verschiedene Legendentraditionen ranken sich um seine Person: So soll er einigen Frauen in seiner Gemeinde geholfen haben, indem er ihnen Geld durchs Fenster oder durch den Kamin zukommen ließ – die Grundlage für die heutige Vorstellung vom heiligen Nikolaus, der den Kindern am Nikolaustag Geschenke bringt. Als Bischof soll er drei zu Unrecht festgesetzte Feldherren befreit haben, indem er dem Kaiser im Traum erschien und ihm auftrug, seine Gefangenen ziehen zu lassen. Ebenso soll er drei schiffbrüchigen Pilgern zu Hilfe gekommen sein. Wie viele frühe Christen wäre auch Nikolaus beinahe der Christenverfolgung zum Opfer gefallen. Er wurde zwar gefangen und gefoltert, überlebte jedoch und starb erst um 348. Noch heute kann man im von Coca Cola geprägten Outfit des Weihnachtsmanns den ursprünglichen Nikolaus erkennen: Der lange Mantel und die zur Zipfelmütze erschlaffte Mitra erinnern noch an die bischöfliche Kleidung.

Die Verehrung des Nikolaus als Heiligem setzt im 6. Jahrhundert ein und erreichte Westeuropa im Hochmittelalter.[3] In Nikolausberg wurde er vor allem als Schutzpatron der Gefangenen verehrt: Das belegen zahlreiche Ketten und Fesseln, die sich im 15. Jahrhundert in der Kirche fanden. Solche sogenannten Votivgaben wurden von ehemaligen Gefangenen, die für ihre Befreiung eine Wallfahrt nach Nikolausberg gelobt hatten, als Zeichen ihrer Dankbarkeit in der Kirche niedergelegt.[4]

Wie aus Ulrideshusen Nikolausberg wurde: Ablass und Wallfahrt

Das Kloster muss die Reliquien[5] des heiligen Nikolaus bereits sehr früh in seiner Geschichte erhalten haben. Sie verblieben in Ulrideshusen, als der Konvent nach Weende umzog.

1261 gewährte Papst Alexander IV. einen ersten Ablass für Nikolausberg, also einen Erlass der Sündenstrafe um eine gewisse Zeitspanne. Dieser Ablass galt für den Nikolaustag am 6. Dezember und die folgende Woche, die Oktav, und umfasste 40 Tage.[6]

Eine richtige Wallfahrt setzte aber wohl erst gut 100 Jahre später ein, um die Mitte des 14. Jahrhunderts. In diese Zeit datiert die Gründungslegende des Klosters, die beschreibt, wie das Kloster auf den letzten Wunsch eines auf dem Weg sterbenden Pilgers hin in Ulrideshusen errichtet und mit den Reliquien des Nikolaus ausgestattet wurde. Bereits während des Klosterbaus sollen sich erste Wunder ereignet haben, die auch danach nicht abrissen.[7] Zwar behauptet der Gründungsbericht, dass es schon seit dem 11. (!) Jahrhundert eine rege Wallfahrt nach Nikolausberg gegeben habe, aber solche „Rückdatierungen“ sind im Mittelalter eine beliebte Strategie, um einem neuen Kult künstlich ein bisschen mehr Tradition und damit Legitimation zu verleihen. Vermutlich entstand erst zu dieser Zeit eine richtige Wallfahrt, die das Kloster mit der Legende zusätzlich fördern wollte, denn eine Wallfahrt brachte ja auch Ansehen und Einnahmen mit sich – „gewusst, wie“ eben!

Eine weitere Strategie, die Wallfahrt attraktiv zu machen, war, den Ablass zu erhöhen, und hierauf verstand man sich in Nikolausberg sehr gut. 1387 verliehen der Erzbischof von Magdeburg und der Hildesheimer Bischof jedem, der an einem von 35 ausgewählten Festtagen, in deren Oktav oder an einem Sonntag nach Nikolausberg kam und dort den Heiligen verehrte, 40 Tage Ablass. Rechnen wir das einmal hoch, dann war es fast unmöglich, keinen Ablasstag zu treffen. Umso besser für unsere beiden Pilger, Anneke und Lukas Vos! Auch dieser Ablass ist also im Zusammenhang der beginnenden Wallfahrt zu sehen.

Wie verhält sich die Nikolausberger Wallfahrt aber zu anderen Pilgerzielen dieser Zeit? Mit den drei großen Pilgerzielen Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela konnte sie sicher nicht mithalten, und auch im Deutschen Reich gab es mit Einsiedeln oder Wilsnack sehr viel bedeutendere Wallfahrten, die auch sehr viel mehr Ablass boten. Neben diesen großen Wallfahrtszielen entwickelte sich im späten Mittelalter aber auch ein immer engmaschigeres Netz von sogenannten Nahwallfahrtsorten. Auch die erfreuten sich großer Beliebtheit, denn im Gegensatz zu einer Fernreise konnten sich auch die „kleinen Leute“ eher mal eine Pilgerreise zu einem nahen Wallfahrtsort leisten.

Unser Nachguss des erhaltenen Pilgerzeichens

Hier spielt Nikolausberg gewissermaßen eine Zwischenrolle: es war ein „Wallfahrtsort mit deutlich überregionaler Anziehungskraft, aber doch nicht das Ziel einer Fernwallfahrt“.[8] Das wird deutlich, wenn man sich einmal anschaut, woher die Wallfahrer denn kamen. Den schriftlichen Quellen zufolge kamen sie aus Münden, Winzenburg, Kochstedt, Kassel, Calenberg, Lübeck, weitere vermutlich aus Einbeck, Northeim, Meißen und Schlesien. Ein deutlicher Schwerpunkt lag also auf dem mitteldeutschen Bereich zwischen Südniedersachsen, Hessen, Nordthüringen und Sachsen.[9] Hildesheim, von wo Anneke und Lukas lospilgern, fällt ebenfalls genau in dieses Einzugsgebiet (mehr zu unserem Streckenverlauf).

Neben diesen regionalen Wallfahrten, die oft nur wenige Tagesreisen in Anspruch nahmen, gab es aber auch Pilger aus weiter entfernten Regionen. Dabei war Nikolausberg aber vermutlich eher ein Durchreisepunkt zu einem entfernteren Wallfahrtsort denn eigentliches Ziel: So legte der Lübecker Johann Nywold 1414 testamentarisch fest, dass in seinem Auftrag ein Pilger nach Thann und Einsiedeln reisen und auf dem Weg dorthin auch in Nikolausberg Halt machen sollte.[10] Nikolausberg war dann sogenannter Transitwallfahrtsort.

Das Einzugsgebiet wird noch einmal deutlich, wenn wir uns die Verbreitung der Nikolausberger Pilgerzeichen ansehen. Zwar ist nur eines der empfindlichen Zinn-Blei-Zeichen im Original überliefert, es findet sich aber auch als Abguss auf zahlreichen Glocken. Die Verteilung der rund 100 überlieferten Pilgerzeichen seht ihr in der Karte. Übrigens war Nikolausberg im 14. Jahrhundert einer von nur sechs Wallfahrtsorten östlich des Rheins, die überhaupt Pilgerzeichen hatten![11]

Verteilung der Pilgerzeichenfunde und Glockenabgüsse des Nikolausberger Zeichens aus der Datenbank von Kunera

Wallfahrten waren aber nicht nur immer fromme Unterfangen: Wo viele Menschen zusammenkommen – und das war in Nikolausberg ganz offensichtlich der Fall – entsteht auch immer Handel und wird auch immer gefeiert. Zu Wallfahrtstagen wurde in Nikolausberg Einbecker Bier ausgeschenkt. Dabei wurde auch durchaus mal über den Durst getrunken; Streitereien und Handgreiflichkeiten blieben dabei nicht aus, wie von anderen Wallfahrtsorten belegt! Händler schlugen auf dem Kirchhof ihre Stände auf und verkauften den Pilgern fromme Bildchen und Devotionalien. Das Kloster sah das gar nicht gerne, denn es würde die Andacht stören, und bat 1434 um Unterstützung in dieser Sache.[12]

Wir sehen also, dass die Wallfahrt nach Ulrideshusen gerade im späten Mittelalter beliebt war und bald auch überregionale Pilger anzog. Anfangs noch vom Konvent selbst befördert, verselbstständigte sich die Wallfahrt bald mit Handel und Bier, sodass das Kloster eingreifen musste. Der Kult um den heiligen Nikolaus war dabei so wichtig, dass er sogar eine Namensänderung des Ortes bewirkte: Ulrideshusen wurde im 15. Jahrhundert zunächst zu sinte Nicolawes berche to Olrikeshusen und schließlich zu Nicolaes berge.[13]

Noch immer vorhanden: Zeugnisse der Wallfahrt

Obwohl die Nikolausreliquien 1542 in der Reformation entfernt wurden, finden sich auch heute in der mittelalterlichen Kirche noch zahlreiche Zeugnisse des Heiligenkults und der Wallfahrt. Die meisten von ihnen stehen noch immer an ihrem originalen Aufstellungsort, sodass die Kirche einen guten Eindruck davon gibt, welches Bild einen mittelalterlichen Wallfahrer und damit auch Lukas und Anneke in Nikolausberg erwartet hätte.

Der Nikolausberger Chor mit dem Hochaltarretabel

Darunter fällt eine Holzstatue des heiligen Nikolaus aus der Zeit um 1300, die damals möglicherweise auch Reliquien enthielt. Zwei Altarretabel sind auch noch vorhanden, wobei der Hochaltar im Chor wohl ebenfalls Nikolausreliquien enthalten hat. Der Chor wurde vor 1400 so umgebaut, dass die Pilger den Altar umschreiten und von allen Seiten bewundern konnten. Auf seiner Rückseite sieht man noch heute die Reste eines heiligen Nikolaus mit Mitra aufgemalt. Für diesen Altar stickten die Weender Nonnen einen Altarbehang, der das Leben des heiligen Nikolaus darstellt. Graffiti und Namenskritzeleien, die sich noch heute an den Wänden und am Altar finden, könnten ebenfalls von Pilgern stammen. Sie belegen: “Ich war hier”. Die einzigen sicher datierbaren Graffiti stammen aber aus der Zeit nach der Reformation, sind also vielleicht eher schmierenden Ausflüglern als tatsächlichen Pilgern zuzuschreiben.

All das werden wir euch natürlich auch in unserem Reisetagebuch zeigen!

Fazit: Nikolausberg – eine ‚vergessene‘ Wallfahrt?

Obwohl die Wallfahrt mit der Reformation endete, war Nikolausberg auch danach noch immer eine Reise wert, statt Kultstätte wurde es nun zum sonntäglichen Ausflugsziel. Schaut man sich Nikolausberg aber heute einmal an, so möchte man kaum glauben, dass es sich hierbei um eines der beliebtesten Wallfahrtsziele Nord- und Mitteldeutschlands gehandelt hat! Erst langsam kommt die Bedeutung des Ortes wieder ins Gedächtnis: Zunächst durch wissenschaftliche Untersuchungen, vor allem von Wolfgang Petke, dann auch durch Ausstellungen, wie die große Pilgerausstellung, die 2020 in Lüneburg und Stade zu sehen ist, und auch wir wollen mit unserem Pilgerprojekt dazu beitragen, Nikolausberg wieder ein bisschen ins Gedächtnis zu rufen.

Wer nun also angefixt ist: Die Nikolausberger Kirche ist als Pilgerkirche in den Sommermonaten tagsüber geöffnet und kann besucht werden. Ab Oktober sind einige Objekte aus Nikolausberg, darunter die Statue und die Pilgerzeichen, in der Doppelausstellung in Stade zu sehen. Und wem beides zu weit ist, dem empfehlen wir dringendst, uns als „Pilger im Geiste“ auf unserer Tour zu begleiten (mehr dazu im nächsten Post)! Es gibt noch vieles zu entdecken – auf dem Weg und in Nikolausberg!

Nachträgliche Ergänzung:
Mittlerweile ist die Pilgerreise vorrüber und wir waren sicher und wohlbehalten in Nikolausberg angekommen. Hier berichten wir euch von unserer Ankunft und geben euch noch viele weitere Einblicke in die Zeugnisse der Wallfahrt. Außerdem sprachen wir mit den Vertretern der Gemeinde über die Tradition der Kinderbischöfe und nehmen euch virtuell mit auf einen Gang durch den Chor der Kirche, wie ihn auch ein mittelalterlicher Pilger erlebt haben könnte.


[1] Hier möchte ich gerne dazu sagen, dass diese Erklärung sehr vereinfacht ist. Die mittelalterliche Frömmigkeit, das Sünden-, Reue- und Bußsystem, und auch die Vorstellung von jenseitiger Gnade und Buße sind sehr viel komplexer als hier kurz zusammenfassend dargestellt – und gerade für uns moderne Menschen, in deren Leben Religion und Glaube eine sehr viel geringere Rolle spielen, oft nur sehr schwer zu begreifen. Diese Hintergründe zu verstehen, ist essentiell, um das mittelalterliche Bedürfnis nach Absicherung des Seelenheils zu begreifen. Das soll aber nicht Thema dieses Blogposts sein.

[2] Hildegard Krösche, Weende, in: Nds. Klosterbuch 3, hg. von Josef Dolle u.a., Bielefeld 2012, S. 1498-1505.

[3] Zum heiligen Nikolaus und der Verbreitung des Kults vgl. https://www.heiligenlexikon.de/BiographienN/Nikolaus_von_Myra.htm

[4] Die Wallfahrt auf den Nikolausberg bei Göttingen, in: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 114 (2016), S. 101-134, S. 102.

[5] Der Reliquienkult basiert auf der Vorstellung, dass den sterblichen Überresten eines Heiligen oder Gegenständen aus seinem Besitz noch ein Teil seiner heiligen Kräfte innewohnt. Solche Reliquien fanden sich in jeder mittelalterlichen Kirche und werden noch heute in jeder katholischen Kirche bewahrt. Woraus genau die Nikolausberger Reliquien bestanden, ist ungewiss, aber legt die spätere Gründungslegende nahe, dass es sich um Knochen handelte. Mehr zum mittelalterlichen Reliquienkult in unseren Experteninterviews, die wir auf der Pilgerreise führen werden.

[6] Petke, a.a.O., S. 108.

[7] Petke, a.a.O., S. 106.

[8] Petke, a.a.O., S. 121.

[9] Petke, a.a.O., S. 121.

[10] Petke, a.a.O., S. 118.

[11] Petke, a.a.O., S. 123.

[12] Petke, a.a.O., S. 112-113.

[13] Petke, a.a.O., S. 126.

VorWeg #3: “Der Weg ist das Ziel…”

…, stimmt selten so gut als Spruch wie bei diesem Projekt. Und der Weg selbst ist ein ebenso wichtiger Akteur wie wir oder unsere Ausstattung, weswegen wir ihn hier ein wenig genauer vorstellen möchten. 

Im Vordergrund – der Weg 

Abb. 1: Für das Heilige Römische Jahr 1500 wurde von Erhard Etzlaub diese Karte gedruckt, an der sich Pilger auf dem Weg nach Rom von Stadt zu Stadt, inkl, Entfernungsangaben, orientieren konnten. Leider finden sich auf ihr weder eine Verbindung noch Orte zwischen Hildesheim und Göttingen. Diese Strecke scheint für Rompilger in Etzlaubs Augen nicht notwendig gewesen zu sein.

Eine Pilgerfahrt ohne Weg ist unvorstellbar. Dieser Gedanke reicht so weit, dass sogar in geistlichen Pilgerreisen, also literarische Reisen für die, die nicht real reisen können, bspw. Nonnen, die Beschwerden des Unterwegsseins dennoch einen wichtigen Platz einnahmen. Auch im Liber Sancti Jacobi (= das Buch des Heiligen Jakobus, auch Jakobsbuch oder Codex Calixtinus genannt), einem Buch aus dem 12. Jahrhundert und der erste Pilgerführer wird beschrieben, dass der beschwerliche Weg des Pilgers diesen in die Tradition Adams, der Israeliten während ihrer 40 Jahre in der Wüste und die der Jünger Christi setze und man ihnen somit nachfühlen könne. Durch die Entbehrungen und überstandenen Gefahren ist man ein wahrer Pilger. Es wird auch festgestellt, dass es bereits zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Pilger gegeben habe, die es sich einfacher machen würden und mit dem Pferd reisen würden, immer satt zu essen hätten und den Armen nichts geben würden. Diese ermahnt der Autor zu mehr Bescheidenheit und die schwierigere Methode zu nehmen. Der Weg muss sein und er muss beschwerlich sein! 

Im Hintergrund – Vorbereitung und Auswahl des Weges 

Unsere Reise orientiert sich an einem indirekt überlieferten Pilgerbrief von 1401, über den in einem Ratsurteil der Stadt Göttingen berichtet wird (Urkundenbuch der Stadt Göttingen, Band 2, Nr. 1). Pilgerbriefe sind neben Reiseberichten die hauptsächlichen Quellen, die wir heute über Pilgerreisen und deren Strecken haben. Pilgerbriefe, also die Genehmigung des heimischen Pfarrers, sich fern des Wohnorts aufzuhalten, eine Beglaubigung des Pilgerstatusses und eine Empfehlung an anderere Pfarrer, mit der Bitte, den Pilger am Gottesdienst teilnehmen zu lassen, geben in der Regel auch die Reisedauer an, da sie begrenzte Gültigkeit gesaßen.

Exkurs: Conrad Reymer reiste im Frühjahr 1401 aus seiner Heimat Winzenburg (Ldk. Hildesheim) nach Nikolausberg, um dort an Mariae Lichtmess (2. Februar) anzukommen. Auf dem Weg wurde er jedoch überfallen, obwohl Pilger seit 1235 unter einem besonderen Schutz stehen. Daher klagte er vor dem Göttinger Rat und bekam, nachdem sein Heimatpfarrer erneut schriftlich bestätigte, dass er ein echter Pilger sei, sein Hab und Gut zurück. 

Wir benötigen also eine Route zwischen Hildesheim und Nikolausberg, die mehrere Kriterien erfüllt: 1) Start und Ziel müssen erfüllt werden. (versteht sich irgendwie von selbst). 2) Wir wollen uns so gut es geht auf der historischen Route bewegen. Der Weg sollte nach Möglichkeit in dieser Form für das späte 15. Jahrhundert belegbar sein. Erst modern gebaute Schneisen durch Wälder, Brücken, wo es erst seit 100 Jahren eine Flussquerung gibt und damals einen Umweg erforderlich war, etc. scheiden also aus. Wenn es also im 15. Jahrhundert an Stelle X keine Flussquerung gab, müssen wir einen anderen Weg über den Fluss nehmen. 3) Die Route muss so verlaufen, dass sie für die mittelalterliche Reisemethode schlüssig ist: von Siedlung zu Siedlung, und Übernachtungen an Orten mit einer passenden Unterkunft, wie bspw. Klöster mit Pilgerherbergen. 4) Der Untergrund soll möglichst dem historischen Boden entsprechen. Asphalt und Schotter wird so weit ausgewichen wie wir können.

Als Startpunkt haben wir uns den Hildesheimer Mariendom ausgesucht. Wären wir Hildesheimer Bürger, hätten wir vor der Abreise bei unserem Priester an unserer Pfarrkirche gebeichtet. Da wir Lukas und Anneke auf keine Pfarrgemeinde in Hildesheim festgelegt haben, ist ein Start an der größten Kirche der Stadt ein Näherungswert. Von dort geht es nicht auf den modernen Jakobsweg, von dem der Abschnitt „Via Scandinavica“ (die Route links auf der verlinkten Karte) auch zwischen Hildesheim und Göttingen/Nikolausberg verläuft, sondern auf einen selbst recherchierten Weg. Inwieweit die Wegführung des modernen Jakobswegs zwischen Hildesheim und Göttingen der Wegführung des historischen Weges entspricht, können wir aktuell nicht sagen. Wir vermuten jedoch, dass er aufgrund von “Sightseeing” etwas angepasst sein könnte. Unser Weg (auf der Karte die rechte Route) orientiert sich am Wegenetz, das vom Forschungsprojekt Viabundus verzeichnet wurde. Das Projekt Viabundus wird vom Institut für Niedersächsische Landesgeschichte (Göttingen) und der Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums (Lübeck) geleitet, und wir durften für unsere Recherche auf deren Datenbank zugreifen. Schon an dieser Stelle vielen Dank! Somit führt der Weg uns geradewegs nach Südosten, über Bad Salzdetfurth, Bad Gandersheim, Kalefeld, Northeim und dann nach Nikolausberg

Man sieht recht große Abweichungen zwischen dem modernen Jakobsweg und unserer Strecke. Das hat, wie oben schon angesprochen, mehrere Ursachen: 

1) In der Göttinger Gerichtsakte befinden sich nur die Hinweise zum Start- und Endpunkt. Generell wurden Zwischenstationen auch in erhaltenen Pilgerbriefen nur selten genannt; meistens dann, wenn sie einen weiteren wichtigen Pilgerort vorzuweisen hatten, was leider auf diesem Abschnitt nicht gegeben ist. Auch die Reisebeschreibung des Hildesheimer Bürgermeisters Henning Brandis (*1454, †1529), der von Hildesheim über Göttingen nach Aachen pilgerte, nennt zwischen Hildesheim und Göttingen lediglich Bad Gandersheim als Station – das wir ebenfalls ansteuern. Weitere Reiseberichte aus dem 16. und 17. Jahrhundert nennen auch nur Gandersheim und Hildesheim, ohne Nennung eines Ortes dazwischen. Die Feinheiten der Strecke sind somit nicht vorgegeben, sondern müssen von uns rekonstruiert werden. 

2) Der Abschnitt der modernen Via Scandinavica ist (bisher) nicht in dieser Form in der Datenbank aufgenommen, also kann man nicht mit ausreichender Sicherheit sagen, dass man historisch diese Verbindungen gewählt hätte, die der heutige Weg vorgibt. Einige Teilabschnitte werden zudem nicht über das Wegenetz der Datenbank Viabundus bedient, und wir würden ggf. in (historische) Sackgassen geraten. 

3) Der von uns gewählte Weg verläuft nur zu einem geringen Anteil entlang der modernen Hauptstraßen. Dadurch ist der Weg nicht nur beschaulicher, sondern aufgrund des anderen Bodens sowohl gelenk- als auch schuhschonender, und dies sind für unsere Rekonstruktion zwei weitere wichtige Punkte. Dazu unten mehr. 

4) Es erlaubt uns der Weg zudem Übernachtungen an Orten mit Klöstern, die historisch wahrscheinlich ebenfalls passende Pilgerunterkünfte angeboten haben. Unsere erste Station ist in Lamspringe geplant, wo es seit 873 ein Kloster gab, das bis zum frühen 15. Jahrhundert auch nachweislich ein Hospital unterhielt. Die zweite Übernachtung wird bei Wiebrechtshausen stattfinden, wo es ein im 15. Jahrhundert florierendes Zisterzienserinnenkloster gab, das seit ca. 1250 eine Hospital zur Pflege unterhielt – und vielleicht auch ein paar Betten für Pilger frei hatte. 

und 5) Der schöne Nebeneffekt ist, unser Weg ist sogar etwas kürzer. 

Der Untergrund – die genaue Streckenführung 

Abb. 2: so kaputte Schuhe gilt es so lang wie möglich zu vermeiden.

Wie schon oben genannt, weichen wir absichtlich bestimmten Böden aus, nämlich Asphalt, Kies und Schotter. Denn bei unseren Schuhen handelt es sich um wendegenähte Schuhe. (Wer diese Schuhe kennt und mit ihnen Erfahrung hat, kann, wenn er mag, direkt zum nächsten Absatz springen.) Sie sind vollständig aus Leder gefertigt und haben eine ungedämpfte, ca. 6mm dicke Ledersohle. Die 6mm klingen nach viel, aber bedenkt man, dass es nur Leder und kein Hochleistungsgummi ist, und dass es keine Dämpfung wie bei modernen Schuhen gibt, und auch keinen Absatz, der das Abrollen erleichtert, klingt es wieder nach relativ wenig, was zwischen unseren Füßen und dem Untergrund ist. Es sind gewissermaßen Barfußschuhe, die wir für fast 100km tragen werden. Diese wollen wir nicht zu schnell abnutzen, indem wir über bestimmte Untergründe gehen, die es damals nicht gab, bzw. nicht in diesem Umfang, wenn wir kilometerweit über Schotterpisten laufen würden. Dies würde den Materialtest der Schuhe sehr verfälschen. Und gerade auch die fehlende Dämpfung macht den weichen Grünstreifen sympathischer als den harten Asphalt. 

Ein paar Zahlen: Ein erster genauerer Blick auf die gewählte Strecke ergibt, dass auf den fast 100km Gesamtstrecke insgesamt 11km auf Asphalt fallen – vorrangig in kurzen Abschnitten von jeweils unter einem Kilomenter – und ebenfalls 11km auf Kies, der aber zumeist in der Nähe Grünstreifen zum Ausweichen hat. Dies sollte eine vertretbare Menge an modernen Untergründen darstellen. Spannend werden die insgesamt ca. 1300m Anstieg und 1100m Abstieg, die sich ebenfalls auf die drei Etappen verteilen.

Abb. 3: die aktuellen Daten zu unseren Etappen aus der Wander-App “Komoot” entnommen und nachbearbeitet. Die gedrängte Ansicht verfälscht ein wenig. Was bei der zweiten Etappe so steil aussieht, sind knapp 2,5km mit 5% Steigung.

Im Folgenden seht ihr noch einmal genauer unsere Stationen, an denen wir durchkommen werden. Hinter den Ortsnamen stehen jeweils die Kilometer (stark gerundet und ohne Gewähr), wie weit es zum vorherigen Ort ist. Man sieht sehr deutlich die kurzen Etappen, die zwischen bewohnten Orten liegen, an denen man sich “entlanghangeln” konnte. Auf der rechten Seite der Tabelle findet ihr eine kleine Auswahl an Besonderheiten, auf die wir leider nicht alle eingehen können, aber die hier besonders auffälligen Orte Lamspringe, Brunshausen, Bad Gandersheim, Wiebrechtshausen und natürlich Nikolausberg werden wir euch noch genauer zeigen und vorstellen. 

StationBesonderheiten
Mariendom Hildesheim – 0kmStartpunkt 
Marienburg – 5,5km  
Itzum – 1,5km  
Egenstedt – 3,5km  
Kl. Düngen – 3,5kmBernwardskapelle mit Fundament aus dem 13. Jh. 
Gr. Düngen – 1,5km  
Wesseln – 2km  
Detfurth – 1,5km  
Bad Salzdetfurth – 2km  
Wehrstedt – 2km  
Bodenburg – 3km  
Lamspringe – 8kmErste Übernachtung Kloster Lamspringe, Benediktinerinnen, 872/73 gegründet, den Patronen Hadrian und Dionysios geweiht (im 16. Jahrhundert wohnten hier anglikanische Benediktinermönche) 
    
Gehrenrode – 3,5km  
Altgandersheim – 4kmStammsitz der Ottonen 
Brunshausen – 3kmKloster St. Bonifatius, Benediktiner, 1106/11 gegründet, ab dem 13. Jahrhundert Benediktinerinnen 
Bad Gandersheim – 2kmKanonissenstift, 852 gegründet und seit 919 Reichsabtei, also unterstand direkt und nur dem Kaiser Kloster Clus, Benediktiner, 1127 gegründet, gehörte zur Reichsabtei Kloster St. Marien, Benediktinerinnen, 939/40 gegründet 
Drei Linden – 1,5km  
Osterbruch – 4,5km  
Sebexen – 1km  
Kalefeld – 2,5kmNordöstlich liegt die Weißenwasserkirche, eine aus dem 12. Jahrhundert stammende, wüstgefallene und heute wieder genutzte Kirche 
Imbshausen – 5km  
Wiebrechtshausen – 3kmZweite Übernachtung Kloster, Zisterzienserinnen, 1230 gegründet 
    
Langenholtensen – 2km  
Northeim – 4kmKloster St. Blasius, Benediktiner, vor 1083 gegründet und bis 1616/32 Doppelkloster 
Hardenberg – 10km  
Sudershausen – 5km  
Billingshausen – 4,5km  
Nikolausberg – 7kmZiel unserer Reise 

Abbildungsnachweis

Abb. 1: Etzlaub, Romwegkarte aus dem Jahr 1500: Link zu Wikimedia

Abb. 2: Le Livre des faiz monseigneur saint Loys, fol. 102r entstanden im 15. Jahrhundert: Link zur französischen Nationalbibliothek.

Abb. 3: selbst erstellt

VorWeg #2: Die Ausstattung

Vergleicht man einen mittelalterlichen Pilger und einen modernen Pilger, so hat ihre Ausstattung auf den ersten Blick nichts gemeinsam. Legen wir heute bei längeren Outdoor-Touren Wert auf zuverlässige Funktionskleidung, so musste sich der mittelalterliche Pilger mit einfacheren Mitteln begnügen. Trotzdem erkennt man bei näherem Hinsehen erstaunlich viele Parallelen und Gemeinsamkeiten. Hier wollen wir euch gerne zeigen, welche Kleidung und Ausstattung wir mitnehmen auf unsere Wallfahrt nach Nikolausberg.

Das Pilgergepäck wird vor allem von der Reiseart bestimmt. Ein mittelalterlicher Fußpilger hat andere Bedürfnisse als einer zu Pferd oder zu Schiff. Geschlafen wurde nur in Ausnahmefällen unter freiem Himmel, sondern meistens in Herbergen oder den Pilgerhospitälern der Klöster. Gerade an vielbereisten Handels- und Pilgerwegen fand man davon ausreichend. Auch die Länge der Reise bestimmt das Gepäck. Pilgerte man über mehrere Monate, möglicherweise sogar über Saisongrenzen oder Klimazonen hinweg, so brauchte man mehr Kleidung. Die wurde aber nicht zwangsläufig komplett mitgeführt, sondern konnte im Zweifelsfall auch hinzuerworben oder ausgebessert werden. Bei einer Nahwallfahrt wie der unseren brauchte man das aber nicht.

Die Schriftquellen – Packlisten aus dem Mittelalter?

Konkrete Packlisten, die beschreiben, was die Pilger auf ihrem Weg mit dabeihatten, gibt es aus dem Mittelalter keine. Trotzdem gibt es einige erstaunlich ausführliche Hinweise wie aus diesem Lied von Santiagopilgern[1]:

Wer das elent bawen well
Der heb sich auf und sei mein g’sell
Wol auf sant Jacobs straßen.
Zwei par schuech bedarf er wol
Ein schüßel bei der flaschen.

Ein braiten huot den sol er han
Und on Mantel sol er nit gan
Mit Leder wol besezet.
Es schnei oder regn oder wähe der wint
Daß ihn die Luft nicht nezet.

Sack und stab ist auch darbei
Er luog, daß er gebeichtet sei,
Gebeichtet und gebüßet!
Kumt er in die welschen lant,
Er findt kein teutschen priester.

Der Liedtext hat nicht den Anspruch, eine gesamte Packliste zu liefern, ist aber dennoch recht ausführlich, vor allem, was die ‚Essentials‘ des mittelalterlichen Pilgers angeht: Schüssel und Flasche sind unabdingbar, wenn du unterwegs essen und trinken können willst. Tasche und Stab gehören zu den markantesten Ausstattungsgegenständen: Sie werden vor der Reise vom Priester übergeben[2] und werden bald zu den Erkennungszeichen der Pilgerschaft.

Interessant ist, dass das Lied zwei Paar Schuhe nennt: die Ledersohlen mittelalterlicher Schuhe laufen sich relativ schnell durch, sodass ein Pilger auf jeden Fall ein Ersatzpaar brauchte, auch für den Fall, dass eines nass würde. Trotzdem dürften für eine solch lange Strecke wie nach Santiago auch zwei Paar nicht gereicht haben, ohne zwischendurch geflickt oder ersetzt zu werden.

Außerdem nennt das Lied Hut und Mantel, widmet ihnen sogar eine ganze Strophe. Wichtig ist, dass diese wetterfest sind, der Mantel sogar am besten mit Leder besetzt. Auch das Mittelalter kannte also schon Funktionskleidung!

Diese Ausstattungsgegenstände haben sich nur selten erhalten, aber tatsächlich gibt es drei überlieferte Mäntel, die auch genau diese Anforderungen erfüllen:

Pilgermantel des Jakob VII. Trapp (um 1560, Wollfilz mit appliziertem Jerusalemkreuz, heute: Schloss Churburg): http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/51/html/3632.htm; Pilgermantel des Stephan III. Praun (1571, Schwarzer Übermantel aus Leder, heute: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg): http://objektkatalog.gnm.de/objekt/T551; Mantel eines Lourdes-Pilgers (um 1500, Leder): leider gibt es hier nur inoffizielle Abbildungen auf Pinterest, aber über Google werdet ihr fündig 😉

Während der erste und dritte Mantel tatsächlich die Zweckdienlichkeit unterstreichen – hier geht klar Funktion vor Pracht, wie beispielsweise die gestückelten Nähte beim ersten zeigen –, ist Prauns mit vielen Pilgerzeichen besetzte Pilgerkleidung vor allem Repräsentationsstück. Praun hat es vermutlich erst am Ziel seiner Reise in Spanien gekauft; dennoch entspricht die Form dem typischen Pilgermantel.

Was das Lied aber für sich behält, ist, was die Pilger abgesehen davon noch trugen: Was für Kleider trugen sie? Was führten sie in ihren Taschen mit sich?

Die Bildquellen – altmodischer Zwiebellook

Hierfür sind zeitgenössische Abbildungen unsere wichtigste Quelle. Was die Kleidung angeht, scheinen die Pilger ähnliche Kleidung getragen zu haben, wie im Alltag auch. Auffällig ist aber, dass viele Pilger auch im ausgehenden Mittelalter relativ altmodisch anmutende Kleider getragen zu haben scheinen wie man beispielsweise in dieser Darstellung eines Pilgerwunders von 1525 sehr gut erkennen kann.

Das muss nicht nur ein Zeichen von frommer Bescheidenheit sein, sondern hat auch einen ganz praktischen Zweck: Entgegen der figurbetont geschnittenen, oft stoffreichen und häufig mit aufwändiger Schnürung versehenen Kleider des 15. Jahrhunderts ist die Kleidung der Pilger weiter geschnitten. Sie war daher bequemer, gab mehr Bewegungsfreiheit, und konnte relativ schnell an- und ausgezogen werden. Gleichzeitig bot der weitere Schnitt eine zusätzliche Isolierschicht, die sowohl bei Hitze als auch bei Kälte hilfreich war. Gleiches gilt für das Schleiertuch der Frauen: Die Schleiermode aus Wimpel und aufgestecktem Schleiertuch war im ausgehenden Mittelalter eigentlich schon lange aus der Mode, bot aber bei Wind zusätzlichen Kälte- und bei Hitze besseren Sonnenschutz im Nacken.

Das Mittel der Wahl – und das ist es auch beim modernen Pilgern – war also der Zwiebellook. Die mittelalterliche Kleidung ist ohnehin aus mehreren Schichten, bestehend aus Unterwäsche, Unterkleid, Überkleid und gegebenenfalls Mantel, aufgebaut. Das hielten auch die Pilger so.

Darüber hinaus geben uns die Bildquellen aber auch wertvolle Hinweise über die Formenvielfalt bestimmter Ausstattungsgegenstände: beispielsweise die Hüte oder solche Pferdepacktaschen, die manche Pilger mit sich führten. Daneben trugen viele Pilger auch Devotionalien wie Heiligenbildchen (hierunter fallen auch die Pilgerzeichen) oder einen Rosenkranz bei sich.

Und sonst? – Der “Erfahrungsansatz”

Was sie sonst noch so mit sich führten, ist nur selten konkret überliefert. Hier hilft uns aber unsere moderne Pilgererfahrung, die – natürlich! – nicht einfach so auf die mittelalterlichen Verhältnisse übertragen werden kann, aber die zumindest Denkanstöße gibt, was womöglich vorstellbar gewesen wäre. Der limitierende Faktor ist hier, im mittelalterlichen wie im modernen Pilgern, ganz klar das Gepäck: Es bietet nicht unendlich Platz und je weniger Gewicht man auf den Schultern trägt, desto besser!

Während der moderne Pilger einen Pilgerpass mit sich führt, hatten mittelalterliche Pilger für gewöhnlich einen Pilgerbrief, ausgestellt vom Priester ihrer Heimatpfarrei, der sie als Pilger auswies und mit dem sie Zutritt zu Städten und Pilgerunterkünften hatten. Ein solcher ist auch für die Strecke von Hildesheim nach Nikolausberg belegt.

Zusätzlich werden wir häufig gefragt, wie die Pilger es denn mit dem Bargeld und mit der Unterwäsche bzw. Körperhygiene hielten. Zugegeben: Beide Fragen sind nur schwer zu beantworten, aber es gibt einige wahrscheinliche Überlegungen: Geld hatten die Pilger sicherlich nur wenig dabei. Mit zu viel Barvermögen lief man Gefahr, ausgeraubt zu werden. Allerdings brauchte man auch nicht so viel: Unterkünfte in Pilgerherbergen waren oft umsonst, Spenden an Pilger sind ebenfalls überliefert, und sollte man doch einmal Geld brauchen, so konnten gerade pilgernde Handwerker sich unterwegs auch immer etwas verdienen.

Die Frage nach der Unterwäsche ist noch schwerer zu beantworten, weil mittelalterliche Unterwäsche, gerade bei der Frau, ohnehin sehr schlecht belegt ist. Mehr als ein bis zwei Wechselsätze wird man aber vermutlich nicht mitgeführt haben (mehr hatten wir im 21. Jahrhundert auch nicht dabei). Welches Hygieneequipment die Pilger dabei hatten, ist ebenfalls nicht überliefert.

Und die Sicherheit? Pilger waren in der Regel unbewaffnet[3], dennoch hatten sie natürlich ein Essmesser dabei und ihren Stab, um sich im Notfall verteidigen zu können. Viele Abbildungen zeigen auch Dolche am Gürtel der männlichen Pilger.

Zusätzlich ist es durchaus wahrscheinlich, dass viele Pilger kleinere Notfallausstattungen wie Näh- und Flickzeug dabeihatten. Es nimmt nicht viel Platz weg und vereinfacht das Leben ungemein.

Letztendlich bleibt die Frage nach der Schlafausstattung und hier haben wir selbst lange überlegt, wie wir es am besten halten. Wie gesagt war das Schlafen unter freiem Himmel eigentlich nicht üblich. Die Herbergen funktionierten ähnlich wie auch die heutigen Pilgerherbergen: Es gab Schlafsäle oder Mehrbettzimmer, Bett und Matratze (oder Stroh) waren meistens vorhanden. Heute haben die meisten Pilger einen eigenen Schlafsack dabei. Da eine Wolldecke aber eindeutig das tragbare Gewicht sprengen würde und außerdem sehr voluminös und unhandlich ist, ist eher anzunehmen, dass die Pilger in, auf oder unter ihrer Kleidung geschlafen haben. Gerade die warmen Wollmäntel boten dafür beste Voraussetzungen. So halten es übrigens viele Handwerker auf der Walz noch heute.

Viele dieser Ausstattungsgegenstände beruhen also nur auf unseren modernen Erfahrungen und den daraus resultierenden Überlegungen. Die Pilgerreise selbst durchzuführen, wird uns sicherlich helfen, diese Überlegungen noch einmal zu überdenken und vielleicht sogar neue Erfahrungswerte zu bekommen. Was letztendlich aber bleibt, ist ihr spekulativer Wert: Wir werden nie sicher wissen, ob der mittelalterliche Pilger sie tatsächlich mit sich geführt hat, auf sie angewiesen war, oder vielleicht ganz andere Dinge sehr viel eher brauchte, ohne dass sie jemals in den Quellen überliefert wurden.

Damals und Heute – Der Vergleich

Hier zeigen wir euch eine direkte Gegenüberstellung des Gepäcks für die mittelalterliche Pilgerreise 2020 und die moderne nach Santiago de Compostela von 2015, beispielhaft an Annekes und Mai-Britts Ausstattung. Ihr seht, viele Ausstattungsgegenstände sind erstaunlich ähnlich:

Anneke: Hildesheim – Nikolausberg 2020 (3-4 Tage, 100km)Mai-Britt: Santiago de Compostela 2015 (2,5 Wochen, 400km)
PilgerstabTrekkingstöcke
Pilgertasche (Leinen)Wanderrucksack (36 Liter)
Schuhe (2x)Wanderstiefel, Flipflops
Hut, Schleier/WimpelMultifunktionstuch (2x)
MantelWind-/Regenjacke
ÜberkleidFleecejacke
OberkleidLangarmshirt (1x), T-Shirts (2x), Zip-Off-Wanderhose (1x)
Unterkleid (2x), Strümpfe (2x) mit StrumpfbändernBHs (2x), Unterhosen (3x), Wandersocken (3x)
HandtuchMicrofaserhandtuch (2x)
Essgeschirr: Schüssel, Löffel, Messer, PilgerflascheEssgeschirr: Outdoorbecher, Outdoortasse, Feldbesteck, zwei Wasserflaschen
Notfallausrüstung: Nähzeug, SchnurNotfallausrüstung: Nähzeug, Schnur
Devotionalien: Rosenkranz 
Ausweisdokumente: Pilgerbrief, PersonalausweisAusweisdokumente: Pilgerausweis, Reisepass, Personalausweis
Kosmetik: Seife, Kamm, Zahnbürste/ZahnpastaKosmetik: Deo, Shampoo, Zahnbürste/Zahnpasta, Bürste
Safety: Erste-Hilfe-Set, Blasenpflaster, Notfallapotheke, AlltagsmaskeSafety: Erste-Hilfe-Set, Blasenpflaster, Notfallapotheke, Impfpass
Technik: Smartphone, Powerbank, Netzteil, GorillaPodTechnik: E-Book-Reader, Smartphone, Powerbank, Netzteil, Kopfhörer
Geld: EC-KarteGeld: EC-Karte, Bargeld
TaschentücherTaschentücher
NotfalltaschenlampeNotfalltaschenlampe
 Schlaf-/Freizeitkleidung (1x Hose, 1x Shirt)
 Schlafsachen: Schlafsack, Isomatte
 Ultraleichter Tagesrucksack
Zu tragendes Gewicht (exkl. Wasser/Proviant)
Ca. 2,5kgCa. 8kg

*Um einige moderne Ausstattungsgegenstände wie Kosmetik für ein Mindestmaß von Körperhygiene, ein Erste-Hilfe-Set oder die Technik, damit wir während der Reise für euch berichten können, kommen wir nicht drumherum. Sie sind hier in kursiv gekennzeichnet.

Nachträglicher Kommentar:
Kurz vor der Reise haben wir noch einige wetterbedingte Anpassungen an unserer Ausstattung und Kleidung vorgenommen. Weil es ein sehr warmes Augustwochenende war, waren wir beide nur in zwei Kleidungsschichten unterwegs, hatten die dritte aber dabei. Diese fungierte auch als Wechselsatz, sollte ein Satz Kleidung aus irgendwelchen Gründen vollkommen untragbar werden. Diese Kleidung trugen wir, in unsere Mäntel gewickelt, als längliches Bündel auf dem Rücken. Da wir wirklich Glück mit dem Wetter hatten – zwar warm, aber durchgehend trocken -, kamen Mantel und Wechselkleidung aber gar nicht zum Einsatz. Den Test hiervon müssen wir also vertagen.
Wegen des zusätzlichen Bündels stellte nun aber die Gepäckverteilung ein Problem dar. Hier mussten wir verschiedene Varianten ausprobieren, die wir euch hier [Link] vorstellen. Die Test zu Schuhen und einen Bericht zu den Einsatzmöglichkeiten des Pilgerstabs hier [Link] und hier [Link].



[1] Wohl auf Sankt Jakobs Straßen. Hymnen, Gebete, Lieder und Reim-Gedichte der Jakobuspilgerschaft, hg. v. Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft e.V., Würzburg 2008, S. 25-28.

[2] Aus dem Codex Calixtinus (12. Jh.), Buch 1: Predigt Veneranda dies, vgl.Der Jakobsweg. Ein Pilgerführer aus dem 12. Jahrhundert, hg. v. Klaus Herbers, Stuttgart 2008, S. 21-25.

[3] Wolfgang Petke, Die Wallfahrt auf den Nikolausberg bei Göttingen, in: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 114 (2016), S. 101-134, S. 111.

VorWeg #1: Das Projekt

Wer Histo|Faber schon ein wenig länger kennt, weiß, dass wir eigentlich unter einem anderen Namen gestartet sind: Die Sionpilger. Spätmittelalterliche Pilger waren unsere erste Living History-Darstellung und auch heute sind die Sionpilger noch eins von drei Histo|Faber-Projekten, wenn Lukas und Anneke Vos sich nämlich aufmachen, um für ihr Seelenheil zu mal mehr, mal weniger weit entfernten Wallfahrtsorten zu pilgern. Unser Projekt war also von Anfang an ganz eng mit der Idee des Pilgerns verbunden.  

während wir 2015 auf dem Jakobsweg so unterwegs waren…

Bereits seitdem wir 2015 in moderner Ausstattung nach Santiago de Compostela gepilgert sind begleitet uns die Idee, es auch einmal mittelalterlich zu versuchen. Das, was uns daran gehindert hat, ist auch genau das, was den Reiz ausmacht: Die Herausforderung, unter für uns moderne Menschen vollkommen ungewohnten (und vermutlich auch unbequemen) Bedingungen eine längere Strecke zu bewältigen, dabei Wind und Wetter ausgesetzt zu sein und uns auf nichts anderes zu verlassen als unsere Füße. Gleichzeitig ist es auch eine Probe aufs Exempel für unsere Ausstattung: Erst in der Praxis wird sich zeigen, ob das, was wir euch als mittelalterliche Pilgerausstattung vorführen, auch wirklich als Pilgerausstattung taugt. Und schließlich werden wir einige Einblicke in die „mittelalterliche“ Pilgerpraxis und Pilgererfahrungen bekommen (so weit das im 21. Jahrhundert eben möglich ist), die wir dann natürlich in unserem Sionpilger-Display und dem Walkact auch an euch weitergeben werden. 

… werden wir 2020 so gehen.

Diese Herausforderung wollen wir nun an“gehen“. Wir tauschen also unsere Wanderstiefel gegen historische Schuhrekonstruktionen, unsere Funktionsjacke gegen den Wollmantel, den wasserdichten Rucksack mit HighEnd-Tragesystem gegen die Pilgertasche und die Trekkingstöcke gegen den Pilgerstab. Innerhalb von drei bis vier Tagen, nämlich vom 20. bis 23. August, pilgern wir auf historischen Wegen gut 100 Kilometer von Hildesheim nach Nikolausberg bei Göttingen, einem der wichtigsten, aber heute fast vergessenen niedersächsischen Nahwallfahrtsorte im späten Mittelalter.  

Und ganz im Sinne der echten ‚Sionpilger‘ nehmen wir euch natürlich virtuell mit auf die Reise: Euch erwarten ein Reisetagebuch, Hintergrundwissen zum Wallfahrtsort und zum Pilgern im Mittelalter allgemein, Testberichte zu unserer Ausrüstung und Einblicke in die mittelalterliche Mobilität.  und vor allem den Schuhen. Während der Reise könnt ihr live mit dabei sein auf facebook und Instagram. Und schon in den kommenden drei Wochen, bevor die Reise dann wirklich los geht, werden wir in der Reihe VorWeg viele Infos zu Ausstattung, Streckenverlauf und – last but not least – natürlich dem Wallfahrtsziel für euch bereithalten. Seid also dabei, wenn die Sionpilger in ihr Abenteuer starten! 

Mehr zu unseren Anfängen lest ihr hier (Link) und zu der Darstellung als Sionpilger (hier). 

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